Eines der schönsten Schlösser Sachsens, das gleichzeitig auch deren schönstes Damenschloss ist, ist das Barockschloss Delitzsch. Dieses befindet sich in der gleichnamigen Stadt, die unweit von der hippen Sachsen-Metropole Leipzig entfernt liegt. Dieses märchenhafte Kleinod, das umgeben von einer malerischen Seenlandschaft ist, wurde im Auftrag von Wilhelm I. von Meißen von 1389 bis 1391 als mittelalterliche Wasserburg errichtet. Von dieser zeugt bis heute deren Turm. Die Wasserburg diente fortan als Reisedomizil der sächsischen Herrscher. Darüber hinaus war sie der Sitz der landesherrlichen Ämterverwaltung. Ab dem Jahr 1540 begann die Umgestaltung der Wasserburg zu einem Schloss im Stil der Renaissance, die 1558 beendet war. Während des Dreißigjährigen Krieges verschlechterte sich der Zustand des Bauwerks zusehends. Doch nach der sächsischen Landesteilung im Jahr 1657 gehörte Delitzsch dem Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg, dessen Herzog Christian I. machte das Barockschloss nicht nur zur Reiseresidenz, sondern auch zum Witwensitz. Ab 1689 ließ er es komplett zum Barockschloss nach französischem Vorbild mit prunkvollem Interieur umgestalten. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts anno 1738 wurde dort das Finanz- und Rentamt beheimatet. Über 100 Jahre später diente das Schloss von 1860 bis 1926 als Frauengefängnis, bis 1929 das Museum einzog. Heute befindet sich nicht nur das Museum Barockschloss Delitzsch dort, sondern auch die Tourismus-Information der Stadt, das Standesamt, die Kreismusikschule und der als Klanggewölbe genutzte Schlosskeller. Westlich vom prächtigen Barockschloss liegt der zauberhafte Barockgarten. Dieser wurde von 1692 bis 1693 nach den Entwürfen des fürstlichen Hofgärtners Andreas Gotthardt Carl und der damals im Schloss lebenden Herzoginnenwitwe Christiane von Sachsen-Merseburg angelegt. Der Garten wurde im Stil „á la francaise“ gestaltet, der sich in ein rundes viergeteiltes Broderieparterre und einem fächerförmigen Rasenparterre gliedert.













