Das Wahrzeichen der nordrhein-westfälischen Stadt Aachen im Dreiländereck Niederlande, Belgien und Deutschland ist ihr prächtiger Dom im Herzen der Altstadt. Diesen ließ Kaiser Karl der Große um 800 als eine bedeutende Pfalz mit einer Pfalzkapelle, dem heutigen Aachener Dom als ihrem Zentrum, nach byzantinischen Vorbildern errichten, in der er auch seine letzte Ruhestätte fand. Die Pfalzkirche Karl des Großen, das karolingische Oktagon, war bei seiner Erbauung mit 32 Metern der höchste Kuppelbau nördlich der Alpen, in dem seit 936 bis 1531 fast alle deutschen Könige, insgesamt 30, gekrönt wurden. Daran erinnert bis heute der karolingische Thron auf der Empore. Für den Bau wurden nicht nur 32 Millionen Mosaiksteinchen verarbeitet, sondern sage und schreibe 1000 Quadratmeter umfasst die Fläche der Fenster in der Chorhalle. Der Dom ist nicht nur die Bischofskirche des Bistums Aachen, sondern seit dem 13. Jahrhundert auch eine wichtige Wallfahrtsstätte. Denn in dem Marienschrein des Aachener Doms werden die Reliquien das Kleid Mariens, die Windeln und das Lendentuch Jesu sowie das Enthauptungstuch Johannes des Täufers aufbewahrt. Diese werden alle 7 Jahre im Aachener Dom und auf dem Katschhof zur Aachener Heiligtumsfahrt gezeigt. Die Domschatzkammer neben dem Dom beherbergt den Kirchenschatz des Domes, der einer der wichtigsten kirchlichen Kulturschätze der Welt ist. Aufgrund seiner bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung wurde der Aachener Dom 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Um diesen über 1200 Jahre alten Kaiserdom in Aachen rankt eine uralte Sage. Kaiser Karl der Große wollte in seinem Hauptsitz in Aachen die schönste und größte Kirche nördlich der Alpen errichten. Für den Kirchenbau wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Als Karl der Große in den Krieg gegen die Sachsen ziehen musste, wurde der Stadtrat mit der Überwachung des Kirchenbaus betraut. Doch der Stadt ging das Geld aus, weshalb sie in ihrer Verzweiflung den Teufel höchstpersönlich um Hilfe anflehten. Dieser versprach zu helfen, wenn er als Gegenleistung die erste Seele, die den Dom betreten würde, erhielt. Der Stadtrat ging den Deal mit dem Teufel ein und so wurde der Dom schon bald fertiggestellt. Karl der Große war überglücklich. Doch der Stadtrat sorgte sich, da Papst Leo III. als ranghöchster Geistlicher, um die Kirche zu weihen, als Erster den Dom betreten würde. Wie konnten sie das nur verhindern? Dann hatte ein Mönch eine clevere Idee, wie sie den Teufel überlisten könnten. Da der Teufel nicht ausdrücklich festgelegt hatte, dass die Seele einem Menschen gehören musste, konnte somit auch die Seele eines Tieres geopfert werden. Deshalb betrat als Erstes ein Wolf den Dom, in dem schon der Teufel hinter dem Eingang auf seine ihm versprochene Seele lauerte. Als dieser sich auf den Wolf im Glauben, dass dieser Papst Leo III. war, stürzte, erkannte er, dass er hereingelegt worden war. Außer sich vor Zorn wollte er den Dom zum Einsturz bringen. Er schlug mit voller Kraft auf das Portal, das Risse bekam und in dem sich der Daumenabdruck des Teufels hineindrückte. Diesen kann man bis heute auf dem Türknauf des Doms fühlen. An diese Sage erinnern im Vorraum die Bronzefiguren des Wolfes und dessen Seele, die auch ich bei meinem Besuch des Kaiserdoms bewundern durfte.































